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WISSENSCHAFT

Volkskrankheit Karies

Gute Zahnhygiene ist  mit nur wenigen Schritten getan. [Foto: Magdalena Kensy]09.06.2022 12:19 - Magdalena Kensy

In Deutschland ist eine gesetzliche Krankenversicherung verpflichtend. Zur gesundheitlichen Vorsorge gehören auch die regelmäßigen Besuche bei dem:der Zahnärzt:in. Doch trotz guter Zahnhygiene werden fast alle Menschen im Leben einmal Karies bekommen. Wie Karies entsteht und wie ihr dem entgegenwirken könnt. 

Karies ist in Deutschland die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit. 99 Prozent der Erwachsenen sind von Karies betroffen. Der Anteil der Menschen mit vollkommen kariesfreien Zähnen, ist mit einem Prozent verschwindend gering. Doch die Zahl der von Karies oder ihren Folgen betroffenen Zähne hat in den letzten Jahren in allen Altersgruppen abgenommen. In 2016 wurden die Ergebnisse der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) herausgebracht. In der Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahren sind durchschnittlich etwa elf Zähne von Karies befallen, haben eine Füllung, eine künstliche Zahnkrone oder fehlen ganz. Kariesfrei sind nur 2,5 Prozent. Je älter man wird, desto höher ist die Chance auf Karies, was bei einem Anteil unter den 65- bis 74-Jährigen ohne Karies bereits gegen null geht (0,1 Prozent) geht. Im Durchschnitt zeigen 18 Zähne Kariesbefall oder eine entsprechende Folge wie eine Füllung, künstliche Zahnkrone oder Zahnverlust. 

Entstehung von Karies 

Die Zahnerkrankung Karies wird über Bakterien ausgelöst. Eine bakterielle Infektion mit Karies kann nicht verhindert werden. Sie ist ein natürlicher Vorgang, weil bereits gemeinsam genutztes Geschirr und Besteck eine nahezu unvermeidbare Ansteckungsquelle darstellt. Bei Karies sind die harten Bestandteile der Zähne betroffen. Die Entstehung begünstigen mehrere Faktoren. 

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Gelangen die Bakterien in den Mundraum, setzen sie sich an den Zähnen fest. Das ist der Zahnbelag, der auch Plaque genannt wird. Doch nicht die Bakterien selbst greifen den Zahn an, vielmehr scheiden sie bei der Verdauung von Zucker Säure aus, die eine zahnschädigende Wirkung hat. Die Mineralien im harten Schmelz werden durch die Säure herausgelöst.
Aus der zugeführten Nahrung bilden die Bakterien aus den Kohlenhydraten und dem Zucker organische Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. Wenn die durch Speisen und Bakterien hervorgerufenen Beläge nicht weggeputzt werden, wirken sie auf den Zahn und Karies entsteht. 

Durch die Säure entstehen am Zahn Poren. Das Grundgerüst des Zahnschmelzes bleibt jedoch  vorübergehend erhalten. Aufgrund der Entstehung der Poren entkalkt der Zahn (Demineralisierung) und macht sich durch einen weißen Fleck auf der Schmelzoberfläche bemerkbar. In diese Stellen können sich Farbstoffe aus der Nahrung einlagern, so dass die Flecken braunschwarz aussehen. Der zahnschädigende Prozess kann sich aufgrund der porös gewordenen Schmelzschicht auch auf die darunterliegende Zahnschicht, das Zahnbein (Dentin), ausweiten. Ist das Zahnbein  betroffen, ist es als dunklerer „Dentinschatten“ unter dem Zahnschmelz erkennbar. Wenn die Belastung durch Säure und Zucker weiterhin hoch ist und auf den Zahn einwirkt, bricht das Grundgerüst des Zahnschmelzes in sich zusammen und ein „Loch" entsteht. Die Schädigung kann  nur durch eine zahnärztliche Behandlung behoben werden.

Vorbeugung 

Die sicherste Maßnahme um Karies vorzubeugen ist eine regelmäßige zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung. Dabei kann ein Kariesbefall  früh entdeckt und behandelt werden. Zuhause sollte auf die Ernährung geachtet werden. Wer den Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln begrenzt, verringert damit das Kariesrisiko.
Trotz Zuckerverzicht oder regelmäßigen Besuchen beim Zahnarzt ist die effektivste und beste Maßnahme das Zähneputzen. Das Kariesrisiko kann minimiert werden, in dem dabei mit fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt wird. Fluorid ist eine Substanz, die den Zahnschmelz stärkt und ihn so vor Karies schützt. Beim Putzen wird der bakterien- und säurehaltige Belag von den Zähnen entfernt. Empfohlen wird mindestens zweimal täglich nach den Mahlzeiten zu putzen und Zahnseide für die Zwischenräume zu verwenden. 

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