STUDIUM & FREIZEIT
Das BAföG wird erhöht. Studierende bekommen nun mehr Wohnzuschuss, der Höchstsatz steigt, und sie dürfen mehr verdienen und besitzen. Doch die Erhöhung steht in der Kritik. Marcus Lamprecht vom Freien Zusammenschluss der Student*innenschaften (fzs) erklärt, warum die Änderungen nicht ausreichen.
Laut Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) soll die Förderung mehr Menschen erreichen. Doch der (fzs) kritisiert die Neuerungen. „Die jetzt angekündigten Erhöhungen hätten bereits lange erfolgt sein müssen“, sagt Marcus Lamprecht, Vorstandsmitglied des fzs und ehemaliger AStA-Vorsitzender der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er bezeichnet die Novellierung mit einem Tropfen auf den heißen Stein und begründet: „Die Erhöhung wird vollständig durch steigende Mietpreise verbraucht.“
Die Änderungen zusammengefasst
- Der Wohnzuschuss steigt um 75 Euro auf 325 Euro.
- Der Höchstsatz steigt um 115 Euro auf 850 Euro.
- Ab Wintersemester 2019/2020 steigt der Freibetrag auf eigenes Vermögen um 700 Euro auf 8.200 Euro.
- 2019 und 2020 werden die Einkommensfreibeträge schrittweise um insgesamt 9 Prozent angehoben.
Die liegen für Studierende aktuell bei durchschnittlich 363 Euro und damit immer noch über dem, was der erhöhte BAföG-Satz vorsieht. „Um studentischer Wohnungsnot zu begegnen, genügt eine einmalige Anhebung der Wohnpauschale nicht. Wir brauchen Investitionen in sozialen und studentischen Wohnungsbau sowie eine funktionierende Mietpreisbremse“, fordert Lamprecht. Die Erhöhung stopfe lediglich die lange vorhandene Unterfinanzierung, kritisiert er weiter.
Perspektivisch fordert der fzs eine grundlegende Reform. Gegen die Bildungsungleichheit und Schuldenberge beim Studienabschluss sei eine drastischere Deckelung der Schulden nötig und langfristig einen Vollzuschuss, bei dem Studierende erst gar keine Schulden aufnehmen müssen, so der fzs. Außerdem müsse BAföG eltern- und altersunabhängig Studierende unterstützen, so die Forderung.