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SCHWERPUNKT

UDE: Hier wird gefördert und geforscht

Forschung gehört an der UDE zum Unialltag. [Foto: pixabay]
09.08.2022 15:04 - Lena Janßen

Die Universität Duisburg-Essen (UDE) hat für Studierende einiges zu bieten. Dazu gehört unter anderem das Feld der Forschung und Wissenschaft. Die Prorektorin für Forschung, Prof. Dr. Astrid Westendorf, berichtet, was Forschung für die Universität bedeutet und warum Nachwuchsförderung wichtig ist. 

Forschung und Lehre stehen an der UDE in einem engen Verhältnis zueinander. „Exzellenz in Forschung und Lehre bilden das Fundament für die zahlreichen Erfolge, die die UDE seit ihrer Gründung im Jahr 2003 erzielen konnte”, erklärt die Prorektorin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs Prof. Dr. Astrid Westendorf. Dabei fokussiert sich die UDE nicht nur auf den Forschungsstandpunkt Duisburg-Essen, sondern auch auf Forschungsprojekte über die Universitätsgrenzen hinaus. 

Unter dem Motto „Fünf ist Trumpf” konzentriert sich die UDE auf die Forschungsschwerpunkte Nanowissenschaften, Biomedizinische Wissenschaften, Urbane Systeme und Metropolenforschung, Wandel von Gegenwartsgesellschaften und Wasserforschung. Gemeinsam forschen Wissenschaftler:innen fachübergreifend in den Profilschwerpunkten, so Westendorf. Mit ihrer Forschung leisten sie einen Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Probleme.

Forschung bedeutet Zukunft

An 13 fakultätsübergreifenden Forschungszentren und an elf Fakultäten wird gelehrt, recherchiert und erforscht. Des Weiteren verfügt die UDE über elf sogenannte An-Institute. Diese sind für den Forschungs- und Technologietransfer in Wirtschaft und Gesellschaft zuständig. Bedeutet genauer: Die An-Institute befassen sich mit der Bearbeitung von praxisnahen Forschungsaufgaben. Darunter fallen zum Beispiel die Überführung von Forschungsergebnissen in nutzbare Prozess- und Produktentwicklungen oder das Nachweisen wissenschaftlicher Modelle: „Auf diese Weise leistet die UDE einen aktiven Beitrag zur Transformation des Ruhrgebiets in eine moderne, innovative und wissenschaftsgeleitete Wirtschaftsregion.”

Am 25. März 2022 wurde die neue Forschungsstrategie der UDE durch das Rektorat verabschiedet, nachdem bereits im Jahr 2021 die Erarbeitung einer neuen Strategie stattfand. Diese Entscheidung erfolgte durch vorangegangene Beratungen der Kommission für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer, des Senats und des Hochschulrats. Für Prorektorin Westendorf „ein deutliches Bekenntnis zur zentralen Bedeutung von Forschung, wissenschaftlichem Nachwuchs und Wissenstransfer für die UDE.” 

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Zeitgleich zur Entwicklung der neuen Forschungsstrategie beschäftigten sich drei Arbeitsgruppen mit der zukünftigen Forschungsausrichtung der Universität und entwickelten hierzu strategische Handlungsfelder. Die Arbeitsgruppen - zusammengesetzt aus UDE-Fakultäten, Forschungskommission, Research Board, Forschungszentren und die Hochschulverwaltung - fokussierten in ihrer Arbeit besonders Herausforderungen in den Bereichen Forschungsgovernance, Nachwuchs und Berufungen und Finanzen und formulierten konkrete Perspektiven für die Forschungszukunft der UDE.

Als ein wichtiges Zukunftsthema nennt die Prorektorin unter anderem die Forschung zu Wasserstoff: „Wasserstoff-Brennzellen können eine große Rolle spielen, damit die Wirtschaft klimaneutral wird. So will Nordrhein-Westfalen mit dem Einsatz von Wasserstoff künftig ein Viertel seiner aktuellen CO2-Emissionen einsparen und bis zu 13.000 zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen.” Neben drei weiteren Standpunkten in Deutschland wird auch Duisburg zu einem zentralen Punkt des neuen Netzwerks der Wasserstoff-Zentren für die Mobilität. „Das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) der UDE koordiniert den Aufbau, an dem sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Nordrhein-Westfalen beteiligen”, erklärt Westendorf. Das ZBT ist eines der An-Institute der Universität und europäischer Vorreiter auf dem Gebiet grüner Technologien.

Speziell das Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologien (TIW) soll dazu dienen, „Zukunftsmärkte für die Automobilzulieferbranche und die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu erschließen”. Westendorf berichtet, dass erste Maßnahmen zur Entwicklung des Zentrums von der Landesregierung mit 1,6 Millionen Euro gefördert werden. Bis 2025 sollen dem Wasserstoff-Zentrum bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. 

Nachwuchsförderung

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Forschungsstrategie der UDE ist die Förderung junger Forschungstalente. Forschung lebt zu einem beträchtlichen Teil von der Kreativität, Begeisterung und Leidenschaft der Wissenschaftler:innen, so die Prorektorin Westendorf. Sie sieht die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs als „ein Kernelement in der Zukunftssicherung des Wissenschaftssystems und eine wichtige Aufgabe der UDE.” So wurde 2018 das Graduate Center Plus (GC Plus) gegründet, das den Forschungsnachwuchs unter Berücksichtigung verschiedener Lebensumstände, Karrierewege und Ziele fördert. Dort werden Beratungen und Coachings sowie überfachliche Trainings und Karriereveranstaltungen bereitgestellt. Diese Angebote richten sich an Promovierende, Doktor:innen und die Junior Faculty (dazu gehören Lehrbeauftragte der Wissenschaft, Nachwuchsgruppenleiter:innen und Juniorprofessor:innen). 

Die Förderung von Frauen in der Wissenschaft wird an der UDE ebenfalls besonders berücksichtigt: „Der Anteil an Frauen nimmt mit steigender Karrierestufe stark ab. Während bei Studienabschluss noch etwa die Hälfte der Absolvent:innen weiblich ist, so beträgt der Professorinnenanteil nur noch knapp 26 Prozent”. In der Vergangenheit gab es an der Universität bereits Gleichstellungsmaßnahmen, die zu einer Erhöhung des Frauenanteils in Studium und Promotion führen sollten. Jetzt schaue man sich die Zeit nach der Promotion genauer an: „Hier verlassen besonders viele Frauen die Universität.” Das läge vor allem an schwer planbaren, wissenschaftlichen Karrierewegen und zum anderen Teil an Stereotypisierungen und Diskriminierungserfahrungen. 

Auch aus diesem Grund führte die UDE die Tenure-Track-Professur ein: ein Programm zur Nachwuchsförderung von Bund und Ländern. „Damit wird bei sehr guter Beurteilung eine Juniorprofessur in die Lebenszeitprofessur überführt”, so die Prorektorin Westendorf. Karrierewege würden somit planbarer. Des Weiteren können Wissenschaftlerinnen der Universität gezielte Mentoringprogramme und Coachings sowie Unterstützung der UDE zum Aufbau von Netzwerken wahrnehmen. Auf der anderen Seite haben Führungskräfte die Möglichkeit, Sensibilisierungsangebote zu nutzen, um Voreingenommenheit und Rollenklischees entgegenzutreten: „Die UDE setzt damit sowohl an der individuellen Förderung als auch an der institutionellen Entwicklung an.”

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