SCHWERPUNKT
Zum Studium gehört weitaus mehr als nur Vorlesungen, Klausuren und Hausarbeiten. Wir haben uns die Frage gestellt, was für die Studierenden der UDE das Studileben wirklich prägt und haben dazu einen Blick hinter die Kulissen der Universität geworfen.
Geselliges Zusammensein auf der Campuswiese, die Fachschaftspartys und mit den Freund:innen über unibezogene Memes lachen: Die Universität Duisburg-Essen (UDE) bietet für die Studierenden weitaus mehr, als die akademische Komponente einer Uni. Hauptverantwortlich dafür sind die Studierenden selbst. Durch die Pandemie gestaltet sich das Unileben gerade für die neueren Semester etwas anders, als es Studierende in höheren Semestern gewohnt sind. Doch am Anfang des laufenden Wintersemesters konnten Studis am Campus einen kurzen Blick darauf werfen, wie es am Campus aussehen kann, wenn Studis zusammenkommen.
Zwischen Gremienarbeit und Fachschaftspartys
Hinter den Kulissen sind die Fachschaftsräte, umgangssprachlich auch Fachschaften genannt, mit ihrer Arbeit ganz vorne mit dabei. Diese vertreten die Interessen der Studierenden des jeweiligen Fachs gegenüber der Universität und haben einen großen Einfluss auf die Freizeitgestaltung der Studis. Franziska Klinkert, gewähltes Mitglied aus der Fachschaft 1A für Kommunikation und Sprache, klärt über die Arbeit auf: „Als Fachschaft hat man zwei wichtige Hauptaufgaben: Erstens, die Interessen der Studierenden zu vertreten und Zweitens die Studierenden untereinander zu vernetzen.“ Die Planung letzterer Aufgabe bereitet Franziska besondere Freude: „Natürlich gibt es Aufgaben, die mehr Spaß machen als andere. Erstifahrten, Fachschaftspartys oder Pub-Quiz Abende organisiert man natürlich sehr gerne. Man freut sich dann darauf, neue Studis zu sehen und kennenzulernen und vielleicht sogar neue Helfer:innen für die Fachschaft zu gewinnen“, erklärt Franziska.
Fachschaften existieren jedoch nicht nur, um Partys zu veranstalten. Sie agieren im Hintergrund und das wird manchmal vergessen: „Neben den spaßigen Veranstaltungen müssen natürlich auch diverse Gremien besetzt werden. Bei Problemen zwischen Studis und Lehrenden müssen wir vermitteln.“ Fachschaftsarbeit basiert grundlegend auf Kommunikation mit Studierenden und der Universität: „Dafür zu sorgen, dass Belange von Studierenden gehört werden, liegt uns besonders am Herzen. Es ist schön zu sehen, wenn aufgrund unseres Einflusses Abläufe an der Uni so geändert werden, dass Studierende davon profitieren.“ Franziskas Appell ist klar: „Man hat definitiv mehr Einfluss auf Geschehnisse, als man vielleicht denkt!“
Grün, grün, grün sind die Campusse
Das Mitwirken von Studierenden kann man nicht nur in den Veranstaltungen spüren, man kann es auch am Campus sehen. Die Campusgarten-Hochschulgruppe trägt dazu bei, dass der Campus, auf dem man sich tagtäglich aufhält, nicht nur schön aussieht, sondern auch nützlich ist. Isabel von der Campusgarten-AG erzählt, was Studierende der UDE an der Arbeit so schätzen: „Die praktische Arbeit ist, im Gegensatz zum theoretischen Studium, oft eine willkommene Abwechslung.“ Die Arbeit an der frischen Luft ist vielen Studierenden nicht möglich, da der eigene Garten oder Balkon fehlt. Doch die Arbeit der AG geht über Erde umgraben und Setzlinge einpflanzen hinaus: „Wir befassen uns vermehrt mit anderen Nachhaltigkeitsthemen. Zusammen mit dem Gebäudemanagement haben wir die erste Regenwassernutzung an der UDE in die Wege geleitet und ein Rohr installieren lassen.“
Bei der Integration von internationalen Studis hilft die Arbeit im Garten maßgeblich, berichtet Isabel: „Der Garten ist gerade für internationale Studierende in der Pandemie ein wichtiger Anker gewesen, da bei uns fast durchgängig, außer im Lockdown, eine Mitarbeit an der frischen Luft möglich war. Das trägt zur sozialen Integration bei und auch zum kulturellen Austausch.“ In der kalten Jahreszeit fällt im Garten nicht viel Arbeit an, doch in der AG wird es nicht langweilig: „Im Winter gibt es nur vereinzelt Arbeiten im Garten zu erledigen: Pflanzen vor dem Frost schützen, Beete pflegen und ordentlich halten. Momentan schmieden wir hauptsächlich Pläne für neue Projekte im Frühjahr.“ Vielleicht entdeckt ihr bei einem Spaziergang über den Campus im nächsten Frühling einen ersten Spross?
Send Memes
Nervige:r Dozent:in oder lustige Campuserlebnisse: Als Student:in kann es heilend sein, sich mit anderen Studis über Erfahrungen auszutauschen. Wenn das auf Instagram passiert, sind meistens Meme-Seiten im Spiel. Die Seite @unidue.memes hat mit 9324 Abonnent:innen (Stand 17. Januar 2022) ein großes Publikum an der Uni, für viele ist sie Kult geworden. Der Admin der Seite, der anonym bleiben möchte, erzählt uns, was seine Beweggründe waren, die Seite im Wintersemester 2019/2020 zu gründen: „Wir haben mit Freunden untereinander häufig Memes ausgetauscht, die unsere alltäglichen Dinge sehr gut auf eine humorvolle Art und Weise beschrieben. Ich dachte mir, dass an der Uni tagtäglich so viel passiert und so eine Seite fehlt. Daher beschloss ich, eine Uni-Meme-Seite zu gründen.“ Den Stoff für die Memes und Umfragen auf Instagram nimmt er aus dem alltäglichen Studierendenleben der UDE, und das feiern die Studis.
Doch es geht nicht immer nur um Witze. Der Admin vertritt auf seiner Seite eine Haltung: „Als Studierende:r weiß man, dass Kommunikation das A und O ist.” Vor allem an der Uni funktioniere das nicht reibungslos. „Mir fehlen von den offiziellen Uniseiten schnelle und unkomplizierte Infos zu aktuellen Themen, welche die Studis betreffen. Daher versuche ich, die wichtigsten Infos so unkompliziert wie möglich den Studis zu präsentieren“, erklärt er. So verbindet er auf seiner Seite Unterhaltung mit informativen Inhalten, die für die Studierenden an der UDE relevant sind.