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LOKALES

Kreativ, vielfältig, zusammen – eine bunte Welt im Unperfekthaus

Portraits von bekannten Gesichtern auf einer verspielten Fassade locken in das Unperfekthaus. [Foto: Freya Pauluschke]
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10.03.2023 15:13 - Freya Pauluschke

Café, Restaurant, Hotel und MacherClub auf sieben Etagen und 4000 Quadratmetern. Im Unperfekthaus in der Essener Innenstadt könnt ihr diskutieren, arbeiten, kreativ werden, feiern und vieles mehr. Wir stellen euch die Kulturstätte vor.

Neben dem wuchtigen Limbecker Platz wirkt das Unperfekthaus zunächst unscheinbar. Doch wer direkt davor steht, bemerkt sofort dessen Einzigartigkeit. Die durchlaufenden Balkongitter sind mit Porträts berühmter kreativer Personen geschmückt, gemalt von der Künstlerin Flora: Frida Kahlo, Joseph Beuys, Salvador Dalí, Steve Jobs und weitere bekannte Gesichter. Pflanzen hängen von den Balkonen, grüne und gelbe Rohre bahnen ihren Weg vom Dach bis unten. Nachts wird das Haus von bunten Scheinwerfern beleuchtet.

Durch einen schweren Vorhang betretet ihr das Unperfekthaus und findet euch im Restaurant wieder. Der Eintritt ist kostenfrei, hier könnt ihr wie in jeder Kneipe oder jedem Restaurant einen Kaffee oder ein Bier trinken. Auch vegane Speisen werden angeboten. Möchtet ihr euch jedoch im ganzen Haus aufhalten, zahlt ihr einen Clubeintritt von 9 Euro, für Studierende sind es 8 Euro. Momentan zahlen Studierende der UDE nur 5 Euro Eintritt, da das Unperfekthaus ihnen wegen des Cyberangriffs entgegenkommt.

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Von Anna Olivia Boeke in Kultur
 

Im Preis inbegriffen ist die Getränkeflatrate. Damit könnt ihr euch an den im Haus verteilten Getränkeautomaten so viele alkoholfreie Getränke nehmen, wie ihr möchtet. Für Snacks zahlt ihr extra. Der Clubeintritt bezieht sich auf den MacherClub, der sich in den oberen fünf Etagen befindet. Auf dem Weg dorthin kommt ihr am UpH Kunstladen vorbei, der 2020 von Susanne Kampling und Sebastian Kentzler gegründet wurde und im März 2022 mit dem umgebauten Unperfekthaus eröffnet wurde. Als Kreativleiterin unterstützt Kampling damit lokale Künstler:innen dabei, ihre Kunst zu verkaufen.

Der MacherClub

Im MacherClub erwarten euch Event- und Seminarräume, Tischtennis, Kicker, Bücher, Spiele, Instrumente und weitere Arbeitsmöglichkeiten. Wenn ihr nach intensivem Lernen eine Pause braucht, könnt ihr euch von den frei zugänglichen Massagesesseln verwöhnen lassen, eine Runde Pac-Man am Spielautomaten spielen oder auf dem Balkon etwas frische Luft schnappen. Bei schönem Wetter ist die Dachterrasse sehr empfehlenswert: verwilderte Blumentöpfe, Gartenmöbel, Graffiti, Blick aufs Unigebäude, Rathaus und Kreuzeskirche verleihen ihr ein urbanes Flair und lassen sie so perfekt unperfekt wirken.

Es gibt feste Flächen für Künstler:innen, die ihr an den Podesten oder an abgeschirmten Tischen erkennt. Hier arbeiten feste Projektkünstler:innen, die ihr eigenes Material mitbringen. Deswegen dürfen diese Plätze von anderen Besucher:innen nicht genutzt werden. Auf diese festen Plätze könnt ihr euch jederzeit bewerben, wenn ihr malen, basteln oder musizieren möchtet. Im Werkraum mit den 3D-Druckern und weiteren Materialien gilt das gleiche. Trotzdem bietet das Unperfekthaus Räumlichkeiten, um mit eigenen Materialien etwas malen oder bauen zu können. Mit Anmeldung und Einführung könnt ihr auch im Werkraum etwas drucken lassen.

„Alles Neue beginnt unperfekt!“

Reinhard Wiesemann hat das Unperfekthaus 2004 mit dem Ziel gegründet, die Kreativszene zu unterstützen. Was zu der Zeit fehlte, war Raum für Kreative, für Leute, die sich ausprobieren wollen. Statt einen weiteren Ort des Konsums zu schaffen, widmete sich der Erfinder einem Ort des gesellschaftlichen Nutzens. Der Slogan der Kulturstätte lautet: „Alles Neue beginnt unperfekt.“ „Du brauchst natürlich Raum und Zeit, um dein unperfektes Projekt auszuleben, zu perfektionieren“, fügt Kampling hinzu. 

Diesen Raum bietet das Unperfekthaus für Kreative, Künstler:innen, Erfinder:innen und alle Menschen, die sich in irgendeiner Form ausleben oder ausdrücken wollen. „Das Unperfekthaus ist für Menschen da, denen Raum, auch wirklich im Sinne von Räumlichkeit, fehlt. Auch Raum im Sinne von ,wir dürfen das‘ – solange es legal ist. Man wird hier immer alles finden, was neu ist, was neu definiert wird und alles, was woanders keinen Platz findet“, erklärt Kampling. Sie habe festgestellt, dass der Sinn des Hauses ein Raum fürs Zusammensein sei, der zurzeit fehlt. „Viele Leute verkriechen sich in ihren Schneckenhäusern, haben Angst wegen der Energiekrise, des Krieges, wegen Corona und ziehen sich immer mehr zurück.“

Das Unperfekthaus bietet unterschiedliche Projekte und Veranstaltungen, vor allem im künstlerischen und kulturellen Bereich, da das Haus aus diesem Bereich heraus entstanden ist. Beispielsweise gibt es Workshops von Maler:innen, ein Himmelsobservatorium auf der Dachterrasse, um in die Sterne zu schauen, die Kellerrepublik für Schriftsteller:innen und den Spielestammtisch. Ihr könnt verschiedenen Communities beitreten, zum Beispiel der Bildende Kunst-Community oder der Musiker-Community. Die Räumlichkeiten für die Communities werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Gruppen können sich über ein Terminformular anmelden, um Tische oder ganze Räume zu reservieren. Manche dieser Gruppen oder Stammtische kommen ins Unperfekthaus, um zu diskutieren und sich zu jeglichen Themen auszutauschen. „Es gibt kein Thema, dass es bei uns nicht gibt, solange es legal und interessant ist. Vor allem seit der Neueröffnung mehren sich aktuell wichtige Projekte zu den Themen Klimaschutz, Umwelt und Diversity“, bemerkt Kampling.

In unserer Fotostrecke könnt ihr einen Eindruck vom Unperfekthaus bekommen:

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