LOKALES
Seit vier Monaten ziehen in Duisburg Schüler*innen unter dem Motto „Fridays for Future“ jeden Freitag durch die Innenstadt. Sie setzen sich für ein Ende des Kohleabbaus und einen stärkeren Klima- und Umweltschutz ein. Am vergangenen Freitag, 14. Juni, überreichten sie Vertreter*innen der Stadt Duisburg Kurzkonzepte zur Umsetzung einiger ihrer Forderungen.
Rund 75 vorwiegend junge Menschen versammelten sich am vergangenen Freitag am Duisburger Hauptbahnhof. Sie waren zur wöchentlichen Fridays for Future-Demonstration erschienen. Auf ihrem weißen Fronttransparent stand „Wir fordern“. Passend dazu halten die Demonstrant*innen dahinter Schilder hoch, auf denen ihre Forderungen stehen. Zum Beispiel heißt es darauf:„weniger Plastikmüll“ oder „CO2-Steuer“. Lautstark ziehen sie dann in Richtung Innenstadt.
Am Ende des Sonnenwalls legen sich die Demonstrant*innen auf den Boden und blockieren symbolisch die Fußgängerzone. Es ist eins der vielen sogenannten Die-Ins, die zuletzt auch bei einem Jugend-Planspiel im Bundestag für Aufmerksamkeit sorgten: „An Klimaschutz führt kein Weg vorbei“, erklärt eine Rednerin dazu. Einige Passant*innen applaudieren der Demonstration, doch nicht alle zeigen Zustimmung. Eine ältere Frau beschwert sich, dass durch den Ausstieg aus der Kohleenergie und stärkeren Umweltschutz Arbeitsplätze verloren gehen würden.
Klimanotstand in Duisburg
Auf dem Weg zum Rathaus, dem Endpunkt der Fridays for Future-Demo, skandieren die Teilnehmer*innen: „Streik in der Schule, Streik in der Fabrik – das ist unsere Antwort auf eure Politik.“ Am Rathaus wollten sie Kurz-Konzepte an den Oberbürgermeister Sören Link (SPD) übergeben.
„Streik in der Schule, Streik in der Fabrik – das ist unsere Antwort auf eure Politik.“
In einer kurzen Rede macht eine Rednerin erneut die Forderungen der Bewegung deutlich: „Wir fordern einen günstigen ÖPNV, zusätzlich müssen Radwege errichtet und ausgebaut werden. Wir fordern, dass CO2-Ausstoß besteuert wird. Wir fordern den Kohleausstieg bis 2030 und einen kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2035. Wir finden uns heute vor dem Rathaus zusammen, um der Stadt unsere Pläne für eine klimafreundliche Zukunft zu überreichen, denn wir werden nicht aufgeben.“ Da Oberbürgermeister Link aufgrund eines anderen Termins verhindert war, nahm der Vorsitzende des Umweltausschusses Reiner Friedrich (SPD) die Konzepte entgegen.
Yannick Redweik von Fridays for Future Duisburg erklärt, was es mit den Konzepten auf sich hat: „Wir haben zweimal mit Oberbürgermeister Link gesprochen und haben deshalb Arbeitsgemeinschaften gegründet, in denen wir zwei Schwerpunkte entwickelt haben. Zum einen, dass wir mehr Wildwiesen auf städtischen Flächen fordern und dass die Grünflächen und Parks in der Stadt nachhaltig gestaltet werden sollen.“ Zudem forderten die Demonstrant*innen lautstark, dass die Politiker*innen den Klimanotstand in Duisburg ausrufen sollen. Die Grünen haben bereits angekündigt, einen entsprechenden Antrag im Stadtrat zu stellen.