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Fluid - Ein queeres Kulturzentrum für Bochum

Poetry-Slammer:in Valo beim Auftritt. [Foto: Jay Nightwind] 28.06.2022 17:46 - Selome Abdulaziz

 

Mit dem queeren Kulturzentrum Fluid soll in Bochum ein neuer Raum für die queere Szene entstehen. Wir waren bei der Eröffnung vor Ort.

Mit einem Sektempfang und einer anschließenden Queer Poetry Gala lädt das Fluid am Abend des 24.06.2022, bewusst einen Tag vor dem Bochumer CSD, zur Eröffnung ein. Auf Initiative der Aidshilfe Bochum wurde dieser Ort in den Räumlichkeiten des früheren Cafés enJoy the place geschaffen. Vorerst hat das Fluid Projektstatus und wird dieses Jahr von der Stadt gefördert, erzählt Yasemin Çölgeçen, die das Programm des Kulturzentrums organsiert. „Die Anfrage war schon vor der Eröffnung riesig. Das zeigt, dass der Raum benötigt wird. Ich wünsche mir, dass wir langfristig in der Stadt verankert bleiben und ein Team finanziert bekommen“, erzählt die Sozial- und Genderwissenschaftlerin. Noch ist sie allein für den Raum verantwortlich, bekommt aber ehrenamtliche Unterstützung.

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Von Freya Pauluschke in Campus
 

Laut Çölgeçen ist Fluid ein Zentrum für queere Kultur und sexuelle Bildung, aber auch für andere Bildungsbereiche. Es soll primär ein Raum für Begegnung in der queeren Community sein, in dem sich die Menschen wohlfühlen können. „Ich habe mich umfangreich mit verschiedenen Unterdrückungsformen beschäftigt. Es wird Veranstaltungen geben zu Themen wie Rassismuskritik oder einen Vortrag zum Thema ‚Ungewollt kinderlos’. Das Angebot ist breit gefächert“, berichtet sie. Ein Blick in das Programm bestätigt die Einschätzung. Im Juli gibt es beispielsweise einen Empowerment Workshop für nicht-binäre Menschen (15.07.), einen interaktiven Vortrag zum Thema „Der behinderte Körper“ (23.07.) sowie eine Lesung des Buchs „Das Mädchen auf dem Eisfeld“ (29.07.), das sexuellen Missbrauch thematisiert. Bei Kunst- und DJ-Workshops könnt ihr praktische Skills erwerben oder jeden Dienstagabend zum Yoga kommen. Das gesamte Programm könnt ihr auf der Instagram-Seite des Fluids nachlesen (https://www.instagram.com/fluid_bo/).

Queer Poetry Gala

Neben Veranstaltungen und Workshops gibt es jeden Dienstag, Mittwoch und Freitag zwischen 12 und 16 Uhr Café-Betrieb. Hier bekommt ihr kalte und heiße Getränke und eine kleine Auswahl süßer und herzhafter Speisen. Außerdem gibt es im Fluid wechselnde Ausstellungen, die zwischen Fotografie, Illustration und Malerei variieren. Çölgeçen ruft Interessierte dazu auf, sich mit Ideen für Veranstaltungen an sie zu wenden: „Ich freue mich riesig, wenn Menschen etwas bei uns realisieren möchten. Bis Ende des Jahres gibt es noch viele freie Zeitfenster, die gerne bespielt werden können.“ Für eine monatliche Lesung werden BIPoC*-Personen gesucht, die ihre eigenen Texte zu Themen wie Liebe, Mut und Sehnsucht vorlesen möchten.

Eigene Texte gibt es auch bei der Queer Poetry Gala am Eröffnungsabend, die von dem Bochumer Slam-Poeten Sven Hensel moderiert wird. Nach den Auftritten der Slam-Poet:innen interviewt Sven diese auf der Bühne. In gemütlicher Atmosphäre auf Sofas sitzend stellt er Fragen wie: „Warum Poetry Slam?“ oder: „Welche Label nutzt du?“ Dadurch entstehen persönliche und politische Gespräche. Die für Poetry Slams typische Wettkampfsituation durch Abstimmen und Bewerten der Auftritte entfällt, was zu einer angenehmen Stimmung beiträgt. Den Anfang macht Jay Nightwind, der sich in seiner Geschichte mit dem eigenen Outing beschäftigt. Anschließend tritt Valo mit einem Text über their Großvater auf. Laron spricht in seiner von lateinischen Fachbegriffen gespickten Erzählung über die eigene Sexualität. Zum Abschluss trägt der charismatische Moderator selbst einen Text vor. Die Eröffnung hat gezeigt, dass das Fluid durch eine lockere und schöne Atmosphäre besticht und eine Bereicherung für die queere Szene in Bochum ist.

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