Studentische Monatszeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet

LOKALES

Eine Portion Nostalgie

Hafentrödel auf der Mühlenweide in Duisburg Ruhrort. 

[Fotos: Gwendolyn Barthe]

​​​​​​​04.08.2022 11:08 - Gwendolyn Barthe

Eine Runde auf dem Flohmarkt zu drehen ist perfekt für Wochenenden, an denen man was erleben, sich aber nicht verausgaben will. Durch Geschirr und Schallplatten stöbern, bei einer kitschigen Vase schwach werden und zwischendurch eine Waffel snacken - ein Samstagvormittag beim Hafentrödel auf der Mühlenweide in Duisburg Ruhrort.

Auf einer großen Wiese zwischen Rhein und Biergarten haben Leute ihre Stände aufgebaut. Dazwischen Buden mit Pommes, Poffertjes und Softeis. Neben den Flohmarkt-Klassikern - Bücher, Klamotten und Kinderspielzeug - stößt man an den Ständen auch auf kuriose Teile wie einen Nagelknipser mit integrierter Lupe, Tamagotchi aus den 90ern, alte bayerische Polizeiuniformen oder eine umfangreiche Diddl-Blätter-Sammlung. Braucht man alles nicht, aber darum geht’s auf dem Trödel nicht. Schlendern, gucken, stehen bleiben, in Erinnerungen schwelgen, weiter bummeln - das macht das Trödeln aus. 

Wer will, lässt sich von den Verkäufer:innen in einen Plausch verwickeln und erfährt, dass das Bild, das man gerade in der Hand hält, vor 50 Jahren von den Garderobenfrauen in der Mercatorhalle gestickt wurde, weil sie sich während der Veranstaltungen langweilten. Oder man trifft den glücklichen Käufer einer uralten Ziehharmonika, der nicht genau weiß, warum er zugeschlagen hat, aber jetzt ein Instrument lernen wird.

Zur Entspannung vom Rumschlendern gibt es Kuchen und Radler im Biergarten Mühlenweide, der sich direkt an den Flohmarkt anschließt. Dort starten die neuen Besitzer:innen eines „Wer wird Millionär“-Spiels aus D-Mark-Zeiten die erste Runde. Im Hintergrund flattern an einem riesigen alten Schiffsmasten Fahnen im Wind. Auf dem Rückweg über die Wiese überlegt man, ob man den goldenen Bilderrahmen, die 90er Sonnenbrille und die Keramik-Zitronenpresse wirklich kaufen will und wenn ja, zu welchem Preis.

Hier beginnt der anstrengende Teil: verhandeln. Tipp: Erst die Verkäufer:innen nach ihren Preisvorstellungen fragen, sonst bietet man am Ende zu hoch. Dann um die Hälfte runter gehen, sodass man sich am Ende in der Mitte trifft. Beim Bummeln nichts gefunden? Dann nicht zu wählerisch sein. Wie das Schild an einem Stand treffend zusammenfasst: „Wir haben alles, was Sie brauchen. Was wir nicht haben, brauchen Sie auch nicht.“

In unserer Fotostrecke gibt’s noch mehr Flohmarkt-Impressionen. 

  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide
  • slide

Eure krassesten Festivals

Unsere Leser:innen haben uns ihre denkwürdigsten Festival-Stories erzählt.
 

Phänomen Open-Air – Was Kino unter freiem Himmel so besonders macht

Die Open-Air-Kinosaison hat begonnen – unsere Redakteurin berichtet.
 

Gastschüler:innen aus den USA suchen ein Zuhause

Der Verein Experiment e.V. ist auf der Suche nach weltoffenen Gastfamilien in Essen und Umgebung.
 
Konversation wird geladen