LOKALES
Eine Runde auf dem Flohmarkt zu drehen ist perfekt für Wochenenden, an denen man was erleben, sich aber nicht verausgaben will. Durch Geschirr und Schallplatten stöbern, bei einer kitschigen Vase schwach werden und zwischendurch eine Waffel snacken - ein Samstagvormittag beim Hafentrödel auf der Mühlenweide in Duisburg Ruhrort.
Auf einer großen Wiese zwischen Rhein und Biergarten haben Leute ihre Stände aufgebaut. Dazwischen Buden mit Pommes, Poffertjes und Softeis. Neben den Flohmarkt-Klassikern - Bücher, Klamotten und Kinderspielzeug - stößt man an den Ständen auch auf kuriose Teile wie einen Nagelknipser mit integrierter Lupe, Tamagotchi aus den 90ern, alte bayerische Polizeiuniformen oder eine umfangreiche Diddl-Blätter-Sammlung. Braucht man alles nicht, aber darum geht’s auf dem Trödel nicht. Schlendern, gucken, stehen bleiben, in Erinnerungen schwelgen, weiter bummeln - das macht das Trödeln aus.
Wo?
Duisburg Ruhrort Mühlenweide
Wann?
17. und 18. September 2022
15. und 16. Oktober 2022
Samstags 8-18 Uhr
Sonntags 11-18 Uhr
Wer selbst seinen Ramsch loswerden will:
Standgebühr: samstags 8,00 Euro und sonntags 10,00 Euro je Meter
Wer will, lässt sich von den Verkäufer:innen in einen Plausch verwickeln und erfährt, dass das Bild, das man gerade in der Hand hält, vor 50 Jahren von den Garderobenfrauen in der Mercatorhalle gestickt wurde, weil sie sich während der Veranstaltungen langweilten. Oder man trifft den glücklichen Käufer einer uralten Ziehharmonika, der nicht genau weiß, warum er zugeschlagen hat, aber jetzt ein Instrument lernen wird.
Zur Entspannung vom Rumschlendern gibt es Kuchen und Radler im Biergarten Mühlenweide, der sich direkt an den Flohmarkt anschließt. Dort starten die neuen Besitzer:innen eines „Wer wird Millionär“-Spiels aus D-Mark-Zeiten die erste Runde. Im Hintergrund flattern an einem riesigen alten Schiffsmasten Fahnen im Wind. Auf dem Rückweg über die Wiese überlegt man, ob man den goldenen Bilderrahmen, die 90er Sonnenbrille und die Keramik-Zitronenpresse wirklich kaufen will und wenn ja, zu welchem Preis.
Hier beginnt der anstrengende Teil: verhandeln. Tipp: Erst die Verkäufer:innen nach ihren Preisvorstellungen fragen, sonst bietet man am Ende zu hoch. Dann um die Hälfte runter gehen, sodass man sich am Ende in der Mitte trifft. Beim Bummeln nichts gefunden? Dann nicht zu wählerisch sein. Wie das Schild an einem Stand treffend zusammenfasst: „Wir haben alles, was Sie brauchen. Was wir nicht haben, brauchen Sie auch nicht.“
In unserer Fotostrecke gibt’s noch mehr Flohmarkt-Impressionen.