Studentische Monatszeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet

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Duisburg: Neugründung Verein für die solidarische Gesellschaft der Vielen

Rassismus und Diskriminierung ist für viele Menschen immer noch Realität.

[Symbolfoto: David Peters]

30.07.2021 16:31 - Helena Wagner

Immer wieder kommt es bundesweit zu rassistisch motivierten Anschlägen, Rassismus und Diskriminierung. In Duisburg hat sich ein Verein gegründet, der das verändern möchte.

Der Verein für die solidarischen Gesellschaft der Vielen entstand Ende letzten Jahres aus dem Personenkreis der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Amed Ahmad, der Initiative Duisburg 1984, der Veranstaltungslocation Djäzz und im Austausch mit engagierten Freiwilligen.

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Zu ihnen gehören Lena Wiese und und Özkan Ulucan, die der akduell über die Vereinsgründung berichten: „Wir haben als Gruppe häufig gemeinsam überlegt, was wir in Duisburg verändern wollen. Denn uns war klar: So wie ist es, darf es nicht bleiben“, berichtet Wiese. Aus den gemeinsamen Veranstaltungen im Djäzz gründete sich der Verein.

 „Als Verein wollen wir migrantisierte und marginalisierte Perspektiven und Positionen in gesellschaftlichen Debatten stärken und ein Gegennarrativ zu dominanzgesellschaftlichen Einheitserzählungen ermöglichen und fördern“, beschreibt Wiese die Arbeit des Vereins. Eine weitere Aufgabe, die sich der Verein auf die Fahne geschrieben hat, ist laut Wiese die Selbsthilfe für von rassistischer, diskriminierender, sozialer oder ökonomischer Ausgrenzung betroffenen Menschen zu stärken.

Ein Ort zum Zusammenkommen und Aktiv werden

Momentan sitzt der Verein in Bürogebäuden in Duisburg Hochfeld: „Wir werden, je nach Pandemie-Lage, zunächst niedrigschwellige und mehrsprachige Sozial- und Rechtsberatung anbieten und ansprechbar sein“, so Ulucan. Im Büro des Vereins wird also eine Anlaufstelle für akute Probleme und für von Diskriminierung betroffenen Personen geboten. Warum das notwendig sei, zeigten zuletzt die Zwangsräumungen in Duisburg: „Unter dem Vorwand des Brandschutzes wurden Bewohner:innen ohne Ankündigung auf die Straße gesetzt.”

Der Verein sucht größere Räumlichkeiten, die einen Ort für eine gemeinsame Vereinsarbeit mit Interessierten und Betroffenen bieten: „Solidarität basiert auf Austausch, Demokratiearbeit, solidarischen Gemeingütern und Vernetzung“, erläutert Wiese und fährt fort: „Einen Ort, an dem sich Menschen kennenlernen, sich zuhören, diskutieren, gegenseitig unterstützen, vernetzen, organisieren, Tee trinken und feiern können.“

Ein Hauptaugenmerk des Vereins ist die Kultur-, Bildungs- und Gedenkarbeit: „Wir haben verschiedene Arbeitsgruppen, die sich beispielsweise mit der Planung politischer Bildungsarbeit, Konzerten und Festivals beschäftigen“, beschreibt Wiese die internen Strukturen. Auch Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie bürokratischer Aufwand und Antragsstellungen sollen zu den Aufgaben der Gruppen gehören. Durch die Pandemie sind Veranstaltungen zwar noch immer eingeschränkt, jedoch sind bereits diverse Podiumsgespräche, Workshops und Festivals geplant. Der Verein hat auch für die Zukunft bereits Pläne für Projekte geschmiedet: „Wir planen derzeit einen Dokumentarfilm über das Leben von Amed Ahmad.”

Über Unterstützung, neue Ideen oder Gesprächsanstöße freut sich der frisch gegründete Verein besonders: „Wenn ihr uns punktuell oder sogar langfristig bei unserer Arbeit unterstützen oder zusammenarbeiten möchtet, meldet euch gerne!“ Wie ihr selbst tätig werden könnt und welche Veranstaltungen der Verein in Zukunft geplant hat, erfahrt ihr auf den Kanälen des Vereins oder der Webseite.

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