GESELLSCHAFT
Das Wintersemester rückt näher und einige junge Menschen sind auf Wohnungssuche, um näher an ihrer Ausbildungsstätte zu wohnen. Ein beliebtes Ziel: Wohngemeinschaften. Die Bilder von tollen WG-Mitbewohner:innen, chilligen Abenden zusammen, gemeinsamen Ausflügen oder WG-Partys kommen auf, wenn man an Wohngemeinschaften denkt. Dennoch hat das WG-Leben auch Nachteile und ist nicht zwingend für jede:n geeignet.
Welcher WG-Typ bin ich? Bin ich jemand, der:die in einer gemeinschaftlichen WG, in der alles geteilt wird, wohnen möchte? Oder doch eher in einer Zweck-WG, wo jede:r für sich ist und aneinander vorbei lebt? Ich persönlich bevorzuge die hybride Form, das heißt, ein bisschen von beidem. Aber wie kann ein angenehmes und friedliches WG-Leben geschaffen werden, in dem sich keine:r allein fühlt, aber dennoch seine Ruhe findet?
Zu allererst: die Mitbewohner:innen.
Die Wahl der Mitbewohner:innen ist sehr wichtig und sollte mit Bedacht getätigt werden, unabhängig davon ob man bereits in einer bestehenden WG wohnt oder in eine einziehen möchte. Denn: Es gibt nichts Unangenehmeres, als mit Menschen zusammen zu wohnen, mit denen man sich nicht versteht. Vor allem für Menschen, die eher konfliktscheu sind, kann so eine Wohnsituation ungemütlich werden. Wenn diese Situation nun doch zustande kommt, ist offene Kommunikation wichtig. Gemeinsam in einer ruhigen Minute sollte man direkt ansprechen, was stört und was behoben werden kann. Für die Konfliktscheuen kann es zusätzlich hilfreich sein, jemanden zur Unterstützung dabei zu haben. Genauso für eher temperamentvolle Menschen, könnte eine dritte bekannte, aber dennoch neutrale Person hilfreich sein.
Der nächste Schritt: Regeln, Regeln, Regeln
In den meisten WGs gelten nur drei grundsätzliche Regeln: Sauberkeit, Höflichkeit und Ruhe. Doch man könnte mehrere Regeln und Reihenfolgen aufstellen, wer wann den Müll rausbringt oder gemeinsame Produkte wie Putzmittel einkauft. Denn meistens bleiben diese Aufgaben an der einen Person hängen, die sich immer darum kümmert - das ist nach dem millionsten Mal frustrierend. Aufgaben, die alle betreffen, können auch auf alle verteilt werden. Dabei helfen Putzpläne, Müllpläne und/oder Einkäufe zu verrechnen, falls diese ebenfalls geteilt werden.
Ein gewisser Grad an Selbstständigkeit
Spätestens durch den Auszug aus dem „Hotel Elternhaus“ wird es ernst: Man muss selbstständig werden. Erst in diesem Abschnitt des Lebens ist für die meisten, die es nicht von Zuhause kennen, der Schritt gekommen, für den eigenen Haushalt zu sorgen. Das bedeutet: Lebensmittel einkaufen, Wäsche waschen und ordnen, putzen. Klar können auch diese Aufgaben aufgeteilt werden, aber empfehlenswert für alle Bereiche ist es nicht. Denn es gibt nichts Ärgerlicheres, als wenn man sich auf eine bestimmte Mahlzeit gefreut hat, nur um zu sehen, dass der:die Mitbewohner:in eine fehlende Zutat bereits aufgebraucht hat oder kein sauberes Geschirr zur Verfügung steht und sich ein Turm von ungespültem Geschirr stapelt. Also lieber seinen eigenen Einkauf machen und eigenes Geschirr besitzen, falls es einem mehr zusagt.
Ein WG-Leben hat also mehrere positive Aspekte. Wenn alles besprochen wurde, was einem wichtig ist und Vereinbarungen getroffen sind, bietet es eine angenehme Wohnmöglichkeit.Man sollte für sich selbst und mit seinen Mitbewohner:innen entscheiden, womit sich jede:r am wohlsten fühlt.