CAMPUS
Einen Ausflug an den See, Rollschuhfahren im Park, Eis essen gehen: Diese Aktivitäten machen nur im Sommer richtig Spaß. Da die Vorlesungen im Sommersemester jedoch von April bis August stattfinden, verbringt man die warmen Tage des Jahres in der Bibliothek, in Vorlesungsräumen oder noch schlimmer: im Home-Office. Und das findet unsere Redakteurin gar nicht gut.
Ein Campuserlebnis von Helena Wagner
Draußen scheint die Sonne und es sind 25 Grad. Das perfekte Wetter, um sich auf einer Decke in den Park zu legen. Doch leider habe ich Vorlesungen, und das den ganzen Tag – von zuhause aus. Ich brate in meiner Dachgeschosswohnung vor mich hin und höre dem Dozenten nur halb zu, gedanklich träume ich mich nach draußen.
So sieht für viele Studis das Sommersemester aus. Und das zu Recht, immerhin heißt es „Sommer“-Semester. Ich stelle mir ein Präsenzsemester romantischer vor: nach den Vorlesungen mit den Kommiliton:innen spontan grillen oder zum See. Oder in der Mittagspause auf der Campuswiese schlafen. So hat man wenigstens etwas von den warmen Tagen des Jahres.
Doch im Onlinesemester funktioniert das nicht. Im Park die Vorlesung schauen? Fehlanzeige, wo soll man das Internet auftreiben? Außerdem bekomme ich einen Wutanfall, wenn ich nur daran denke, wie das Licht auf dem Bildschirm spiegelt und man mit zugekniffenen Augen versucht, irgendetwas auf dem Laptop zu erkennen. Zu verlockend ist es, die Veranstaltungen an besonders schönen Sommertagen ganz ausfallen zu lassen, wegen chronischer Unlust und eines Vitamin D Mangels. Nein, so macht studieren keinen Spaß.
Man kann nicht drei Monate im Jahr frei machen, nur weil das Wetter schön ist. Doch manchmal wünsche ich es mir trotzdem. Zumindest, wenn man den Sommer im Home-Office verbringen muss. Oder man Klausuren schreibt.