CAMPUS
Seit zwei Monaten beschädigen immer wieder Unbekannte gezielt Dinge vom Autonomen Frauen*referat an der Universität Duisburg Essen (UDE). Entfernte Schilder an den Türen, zerknüllte Zettel, eine sexistische Zeichnung an einer Toilette. Was steckt dahinter?
Mehrfach mussten die Referent*innen des Frauen*referats feststellen, dass das Türschild zu ihrem Büro aus dem Rahmen heimlich entfernt worden war. Ein Problem, denn so können Studierende das Büro nicht finden und die Sprechstunden dort nicht wahrnehmen. Wer dahinter stecken könnte, wisse das Referat selbst nicht, so Referentin Naomi Antonia Novieku. „Zusätzlich wurden am Campus in Essen schon seit November letzten Jahres mehrfach unsere Plakate zu verschiedenen Veranstaltungen zerrissen“, erklärt Novieku weiter.
Was tut das Autonome Frauen*referat?
Das autonome Frauen*referat vertritt die Interessen der Studentinnen* der UDE und setzt sich für die Gleichstellung aller Geschlechter sowie gegen Sexismus und Diskriminierung an der Uni ein. Die Referent*innen sind Ansprechpartner*innen für alle Studierenden, die Sexismus erlebt oder beobachtet haben, und unterstützen sie, setzen sich darüber hinaus aber auch gegen andere Diskriminierungsformen wie Rassismus und Homophobie ein.
Das setzt das Referat unter anderem mit Vorträgen und Workshops um. Erreichbar sind sie per Mail unter frauenreferat@asta-due.de, bei ihrem regelmäßigen veganen Brunch und in ihrer Sprechstunde, die Daten dafür findet ihr auf der Homepage des AStA.
Warum so etwas geschieht, können die Referent*innen bislang nur mutmaßen: „Die Zerstörung der Plakate und die Entfernung des Türschilds waren gezielt. Es ging immer explizit gegen Aushänge des autonomen Frauen*referats, andere Aushänge wurden nicht beschädigt, deswegen ist das klar frauen*feindlich“, so das Frauen*referat in einer Stellungnahme.
Die Referent*innen sind verärgert. „Wer ein Problem mit uns oder unseren Veranstaltungen hat, kann gerne auf uns zukommen“, fordert Novieku die Täter*innen auf. Diskussion sei erwünscht, aber Vandalismus keine Grundlage für einen Meinungsaustausch.
Unterstützung aus dem AStA
Denise Welz, Sekretärin des AStA der Uni Duisburg Essen, nimmt das Problem ebenfalls ernst. „Ich bitte Euch alle die Augen offen zu halten wenn ihr am Standort seid“, fordert sie alle AStA-Mitglieder auf. Und schildert einen weiteren Fall von Vandalismus, der offenbar denselben Hintergrund hat: „Auch das Schild für die Sitzklos wurde sexistisch bemalt, zerknüllt und mir in den Briefkasten geworfen“, so Welz.
Die Toiletten im AStA-Keller in Duisburg sind eigentlich nicht nach männlich und weiblich getrennt, sondern auf den Schildern ist lediglich angegeben, ob sich hinter der Tür Toiletten zum Sitzen oder auch Pissoirs befinden. Scheinbar etwas, das die unbekannten Täter*innen stört.
Naomi Novieku gibt zu bedenken, wen der Vandalismus trifft, und denkt dabei nicht nur an ihr Referat: „Wenn jemand Plakate zerstört, müssen wir Neue drucken und das Geld dafür kommt vom AStA. Vielleicht ist das den Schuldigen nicht bewusst, aber sie schaden damit letztendlich nicht nur uns“, kritisiert die Referentin.