CAMPUS
Nach der digitalen Lehre pendle ich wieder regelmäßig an den Duisburger Campus. Der Unterschied zu den vorherigen Semestern: Dies wird mein letztes sein.
Ein Campuserlebnis von Magdalena Kensy
Aufgeregt, mit nostalgischen Gefühlen und einem Hauch von Traurigkeit steige ich in den Bus ein. Ich bin auf dem Weg zu meinem Kolloquium am Duis- burger Campus. Vor mir liegen eineinhalb Stunden Fahrt. Genug Zeit, sich die letzten drei Jahre durch den Kopf gehen zu lassen, von denen ich die Hälfte in meinem Wohnzimmer verbracht habe.
Während ich im ersten Zug sitze, frage ich mich, wer mit mir in dem Vorbereitungskurs für die Bachelorarbeit sitzt. Die Hälfte meines Freundeskreises, mit dem ich ins Studium gestartet bin, hat bereits ihren Abschluss. Der andere Teil macht ihn frühestens im nächsten Semester. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ich nur flüchtig bekannte Gesichter entdecke. Aufregung steigt in mir auf. Es fühlt sich an wie nach der Orientierungswoche: Wenn man bereits Menschen kennengelernt hat, jedoch nicht sicher ist, wer nun mit im Seminar sitzen wird.
Mein Zug hat Verspätung. Typisch. Ich öffne die Nextbike-App. Schnell reserviere ich mir ein Fahrrad, mit dem ich die restlichen Meter vom Duisburger Hauptbahnhof zur Uni fahren kann. Die App habe ich in den ersten drei Semestern so oft wie es nur geht benutzt. Ich frage mich, ob die Erst- bis Drittsemester die App überhaupt kennen.
Als ich endlich am Campus angekommen bin, strahle ich über beide Ohren. So viele Menschen, kleine Grüppchen und junge Studierende, die mit großen Augen den Campus inspizieren. Ich merke, wenn man das letzte Semester am Campus verbringt, dann schaut man durch eine rosarote Brille und ist innerlich ein Ersti mit sentimentalen Gefühlen.