CAMPUS
Vielen Studis bammelt es vor der nächsten Heizkosten- und Stromabrechnung. Dieses Jahr explodieren die Preise und es ist mit hohen Nachzahlungen zu rechnen. Wie ihr eure Wohnung so ausrüsten könnt, um etwas Energie und damit Geld zu sparen.
Die Post kommt und ihr wisst: Das ist eine Rechnung. Eine hohe Rechnung. Da Strom- und Heizkosten seit dem letzten Jahr durch hohe Kohle- und Gaspreise drastisch gestiegen sind, werden Studis mit eigener Wohnung oder in einer WG eine hohe Nachzahlung erwarten müssen. Diese aufzufangen kann für viele zum Problem werden.
Eine Möglichkeit, diese Zahlung etwas abzufangen, ist die Nutzung des neuen Heizungszuschussgesetzes. Dieses eröffnet für ressourcenschwache Haushalte, wie die von Studierenden es sind, die Möglichkeit, Geld vom Staat zu bekommen. Zu der Gruppe gehören Studis, die BaföG oder Wohngeld bekommen. Studis bekommen 20 Euro weniger als andere gesellschaftlichen Gruppen, die im Gesetz berücksichtigt werden. Auch müssen Studierende als einzige einen Antrag beim zuständigen Förderamt des Landes für die Hilfe stellen. Der gestellte Antrag verspricht jedoch nicht, dass man die Hilfe auch erhält. Zwar können Studis, die BAföG beziehen, ihr Glück versuchen.
Trotzdem werden Studierende, die kein BAföG bekommen aber trotzdem nicht viel verdienen, bei dieser Regelung vom Land vernachlässigt. Wer von diesem Gesetz keine Hilfe erwarten kann, ist den steigenden Preisen aber nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt einige Stellschrauben, die ihr in der Wohnung mit einem geringen Aufwand und wenig Investition drehen könnt, um die Rechnung im Rahmen zu halten.
Steckdosen, Licht und alte Geräte
Nach dem Aufstehen das Handy kurz vom Ladekabel gezogen und abends wieder drangesteckt, ohne das Ladekabel von der Steckdose zu ziehen? Das ist keine gute Idee, wenn ihr sparen möchtet. Selbst unbenutzte Steckdosen, in denen ein Kabel steckt, verbrauchen Strom. Kontrolliert eure Steckdosen und zieht das heraus, was ihr den Tag über nicht braucht, wie zum Beispiel euer Ladekabel, den Wasserkocher oder die Stehlampe. Alternativ könnt ihr Mehrfachstecker an den Steckdosen anbringen, die ihr am meisten nutzt. So müsst ihr nicht jedes Mal alle Stecker abziehen, sondern könnt den Stromfluss mit einem Knopfdruck regulieren. Die Mehrfachstecker bekommt man bereits günstig bei einem Möbelhaus eurer Wahl.
Nennenswert hierbei ist auch der Standby-Modus eures PCs, der Playstation oder des Fernsehers. Die Kosten des Stand-by-Modus können sich auf bis zu 100 Euro im Jahr beziehen, die ihr sparen könnt, wenn ihr die Geräte bei Nichtbenutzung vom Strom trennt.
Die Glühbirnen an der Decke eures WG-Zimmers habt ihr bereits von dem:der Vormieter:in übernommen? Welche Lampe im Flur hängt, wisst ihr auch nicht so genau? Das ist zwar praktisch, könnte eurem Geldbeutel aber mehr schaden, als ihr denkt. Denn gerade Glühbirnen sind Strom- und damit Geldfresser. Nehmt euch einen Nachmittag Zeit und kontrolliert alle Glühbirnen und Lampen in eurer Wohnung. Recherchiert nach passenden LED-Leuchtmitteln. Mit denen lässt sich viel sparen und sie werden euch in der Anschaffung kein Vermögen kosten. Nur das Anbringen ist etwas lästig. Trotzdem wird sich diese Arbeit mit der Zeit auf den Rechnungen bemerkbar machen.
Wisst ihr, wie alt der Kühlschrank in eurer WG ist? Dann solltet ihr dringend die Energieeffizienzklasse checken. Denn Geräte, die dauerhaft an den Strom angeschlossen sein müssen, ziehen besonders viel Strom,
wenn sie veraltet sind. Falls euer Kühlschrank, eure Waschmaschine oder der Herd sehr alt sind, solltet ihr auf lange Sicht überlegen, mit eurer WG zusammenzulegen, um ein neues Gerät anzuschaffen. Das bedeutet zwar erst einmal wieder Geld ausgeben, jedoch könnt ihr auf lange Sicht wieder bares Geld sparen. Im Schnitt sind diese drei Geräte für 50 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Wohnung zuständig.
Richtig Heizen
Im Winter die Heizung dauerhaft auf Stufe 3 oder 4 stehen? Das ist nicht nötig und vor allem teuer. Die meisten Heizungen zeigen durch die Zahlen nicht an, wie schnell sie den Raum aufheizen, sondern welche Temperatur sie im Raum erhalten. Stufe 3 steht zum Beispiel für 20 Grad. Ihr solltet die Heizkörper auf den Raum anpassen. Im Schlafzimmer reichen Stufe 2 oder 1 völlig aus, je nachdem wie kühl es nachts sein darf. Tagsüber könnt ihr dort den Heizkörper ganz ausdrehen und abends wieder aufdrehen, wenn ihr den Raum nutzt, solange ihr keine Zeitschaltuhr am Heizkörper habt. Langes vorheizen oder den Heizkörper für kurze Zeit auf Stufe 5 drehen, um den Raum schneller zu erhitzen, ist nicht nötig und vor allem teuer. Wenn eure Heizung erst bei Stufe 2 oder 3 warm wird, solltet ihr sie entlüften, wenn ihr das nach Ende des letzten Heizzyklus vergessen habt. Das geht schnell und macht einen großen Unterschied bei der Temperatur. Dadurch verschwinden auch lästige Wassergeräusche aus dem Heizkörper.
Im Bad oder in der Küche reicht meist eine Heizungseinstellung von 3. In den wenigsten Fällen braucht man Stufe 4 oder 5, es sei denn, ihr mögt es wirklich warm im Zimmer. Bevor ihr lüftet, solltet ihr den Heizkörper ebenfalls ausdrehen. Wenn ihr euch jetzt ein wenig Arbeit macht, wird eure nächste Heizkosten- und Stromrechnung euch nicht mehr die Schuhe ausziehen.